22 Jun BMBF Abschlussveranstaltung „Robotische Systeme für die Pflege“ im Schloss Osnabrück
Vom 10. Mai bis 11. Mai 23 verwandelte sich die Schlossaula der Universität Osnabrück in eine Innovationswelt der Robotik. An beiden Tagen wurden die Ergebnisse der BMBF Förderlinie „Robotische Systeme für die Pflege“ vorgestellt. So konnten die Besucher sich ein sehr gutes Bild machen, wo Robotik als Unterstützung für die zu Pflegenden, als Dienstleister in der Pflege sowie zur Entlastung der Pflegekräfte beitragen kann.
Zusätzlich wurde den Besuchern an beiden Tagen ein breites informationsreiches Vortragsprogramm über die im Begleitprojekt „BeBERobot“ (www.pflege-und-robotik.de – Robotische Systeme für die Pflege) integrierten Projekte mit ihren Ergebnissen geboten. In den drei Keynotes wurden Impulse der „Konzepte für die Mensch-Roboter-Interaktion in der Pflege“, Erfahrungen der „Digitalisierung in der freien Wohlfahrtspflege – Entwicklung und Perspektiven“ sowie „Chancen und Risiken der digitalen Transformation in der Gesundheit und Pflege“ aufgegriffen. In den zwei Podiumsdiskussionen blickte man auf die Förderlaufzeit und die Geschehnisse zurück sowie auf die nächsten notwendigen Schritte bei den KMU’s für weitere Projekte, notwendige Veränderungen in der Politik und innerhalb des Gesundheitsberufe. Die sechs angebotenen Workshopsessions bearbeiteten verschiedene robotische Erprobungs-Themen, wie z.B. Bewertungstools, Impulse für zukünftige Forschungsförderung, partizipative Testkonzeptionen wie auch Bewertung und Vermeidung von Risiken und Haftung in der Pflegerobotik.
Am Ende der beiden Tage waren sich sowohl die Besucher als auch die Aussteller einig, dass eine erfolgreiche Integration von Robotik in die Pflege nur erfolgen kann, wenn von Anfang an alle Akteure mit eingebunden werden. So müssen in einer partizipativen Projektplanung neben den Herstellern, den Programmierern und Mechanikern auch die (Pflege-)Wissenschaft, die Pflegekräfte und ihre Einrichtungen sowie auch die zu Pflegenden mit ihren Angehörigen einbezogen werden. Die Konzeption muss aus den Bedarfen und Erfahrungen der Praxisebene entstehen. Weiterhin sollte den Pflegeinrichtungen mehr Geld für Technik zur Verfügung gestellt und auch bestimmte robotische Assistenzsystem über die Krankenkassen finanziert werden. Dringend notwendig ist auch eine Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung, der Pflegekräfte sowie der Entscheider für das Thema Robotik in der Pflege, die ihnen die Möglichkeiten und den Nutzen aufzeigt. Hier sollten vor allem die Bedenken des Datenschutzes zum Schutz und zugunsten des zu Pflegenden angewendet werden und nicht als Hindernis bei der Einführung und Entwicklung von Technik oder der Telematikinfrastruktur. Nicht vergessen werden darf das Thema Ethik. Hier sollte sich aber nicht die Frage gestellt werden wie ethisch verwerflich es sei Robotik in der Pflege einsetzen zu wollen oder einzusetzen, sondern wie unethisch man aktuell agiert die Robotik Systeme NICHT einzusetzen.
Auch wenn es noch in allen Bereichen der Gesundheitsversorgung viele To-dos zur Umsetzung der Digitalisierung gibt, darf das Thema Robotik für die Pflege nicht vernachlässigt werden. Hierfür müssen neue Förderprogramme aufgesetzt und von Seiten der Politik den Pflegeeinrichtungen ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden.
(Bilder: Konrad Robert, IREM)