20 Nov PIZ Publikation – Application of digital technologies in nursing practice
Application of digital technologies in nursing practice: Results of amixed methods study on nurses’ experiences, needs and perspectives
Hintergrund:
Die Partizipation von Pflegefachpersonen im Prozess der Entwicklung von digitalen Pflegetechnologien (Digital Nursing Technologies, DNT) und deren Möglichkeiten, Bedarfe und Ideen für Technologieentwicklung zu identifizieren und zu artikulieren werden bisher eher als gering beschrieben. Bisherige Untersuchungen nutzen oftmals hypothetische Anwendungs- oder Laborszenarien vongeringer alltagspraktischer Relevanz. Studien, die Bedarfe, Anwendungsszenarien oder Technologiewünsche aus der Perspektive von Pflegefachpersonen mit Anwendungserfahrung erheben, liegen bislangnur in geringem Umfang vor. Vor diesem Hintergrund zielte die Studie darauf ab, Bedarfe, Anwendungsszenarien und Perspektiven auf DNT aus der Sicht von Pflegefachpersonen mit praktischer Anwendungserfahrung über unterschiedliche Versorgungssettings hinweg zu untersuchen.
Freier download bis zum 08. Januar 2021 unter diesem Link
https://authors.elsevier.com/a/1c68Q6eGl1KJYO
Die Ergebnisse der Online-Befragung von 1.335 Personen sowie von drei Fokusgruppendiskussionen zeigen, dass trotz zunehmender Forschung und Entwicklung, nach wie vor Technologien, die über geläufige Anwendungen im IKT-Bereich (wie elektronische Pflege- oder Prozessplanung) hinausgehen in der Pflegepraxis selten vorzufinden sind. Die Teilnehmenden stimmten positiven Effekten des technologieeinsatzes wie Arbeitserleichterung, effizientere Arbeit oder Zeitersparnis und verbesserter Qualität der Arbeit zu, während negative Effekte oder Bedenken eher nachrangig genannt wurden. Gründe für die Nichtnutzung von Technologien zeigten sichsowoh technologiebezogen als auch nicht technologiebezogen (etwa Kompetenzen der Anwendenden)Gründe. Fazilitatoren für die Nutzung wurden in den FG diskutiert. Anknüpfungspunkte für Anwendungsszenarien ergeben sich aus Bedarfslagen, die sich vor allem auf physische und psychische Unterstützung und Entlastung von Pflegefachpersonen beziehen. Diese Bedarfe lassen sich durch bereits existierende Technologien aufgreifen. Deren Implementierung scheiter oder unterbleibt im Alltag jedoch. Die Studie zeigt einen deutlichen Bedarf an Information, Beratung, Prozessbegleitung und Organisationsentwicklung (vor allem mit Blick auf nachhaltige Implementierungsstrategien auf) und betont die Notwendigkeit einer kollaborativen Entwicklung von begleiteten Implementierungs- und Evaluationsprozessen für Pflegetechnologien.