Als ehemaliger Patienten- und Pflegebeauftragter der Bayerischen Staatsregierung unterstütze ich das PPZ-Nürnberg als Vorsitzender des ELSI+ Boards. Das ELSI+ Board ist das strategische Kontroll- und Qualitätssicherungsorgan des PPZ-Nürnberg. Expertinnen und Experten aus den Bereichen Ethik, Pflegewissenschaften, Medizin, Recht, Wirtschaft und auch aus der Pflegepraxis bzw. den Kostenträgern diskutieren neue technische Innovationen und deren Einsatz für die Pflege.
Sowohl in meinem Berufsleben als auch im Rahmen meiner politischen Arbeit und meines privaten Engagements spielt das Thema Pflege eine erhebliche Rolle. Pflege ist für mich ein zutiefst „analoges“ Thema. Es geht um Begegnung und Berührung – im wörtlichen, wie auch im emotionalen Sinn. Daher habe ich mich fast immer auch mit der Frage befasst, wie sich für diese existentiellen und empfindlichen Bestandteile von Pflege die Rahmenbedingungen verbessern lassen könnten – und natürlich, was ich im Rahmen meiner Möglichkeiten dazu beitragen könnte. Im PPZ-Nürnberg geht es darum, die Begegnung von Pflegepraxis, Wissenschaft und Wirtschaft zu ermöglichen. Wie müssen digitale Dienstleistungen und technische Lösungen für die Pflege gestaltet werden, damit sie Entlastung schaffen und der Individualität des Pflegebedürftigen trotzdem Rechnung getragen wird?
Im PPZ-Nürnberg habe ich den Vorsitz des ELSI+ Boards angenommen, weil ich für dieses Thema weiterhin einstehen möchte. Ich weiß, dass die Kolleginnen und Kollegen im PPZ ebenfalls dafür brennen.
Hospitieren Sie! Pflegeprozesse sollten auch von Entwicklern verstanden werden, da ansonsten Ideen entstehen, die an der Praxis vorbei entwickelt werden. Um innovative Ideen benutzerfreundlich umsetzen zu können, ist es zwingend notwendig, auch die analogen Prozesse zu berücksichtigen. So manches Mal hat sich gezeigt, dass die Anbieter von technischen und digitalen Produkten die Arbeit der Pflege und auch den gesetzlichen und finanziellen Rahmen der Pflege zum Teil noch zu wenig verstanden haben.